Unsere Geschichte

Trink nur das Beste - seit 2018

Unsere Geschichte

Schon seit meiner Schulzeit interessiere ich mich für die eigene Herstellung von Lebensmitteln: So produzierte ich bereits Wein aus Äpfeln, Reis, Sauerkirschen und Rhabarber, Käse aus Milch und Lab in einem 120L Kupferkessel und später das Pressen von Äpfeln und Quitten zu leckerem Direktsaft.

Anfang der 90er Jahre bekam ich den Band IV der Reihe „Das Buch der Erfindungen“ – Gewerbe und Industrien, Spamer Verlag, Leipzig, 1895 in die Hand. Darin ist in groben Zügen die Malzherstellung und die Bierbrauerei beschrieben. Nach dieser Vorlage versuchte ich mich an eigenem Malz. Leider trocknete ich am Ende das gekeimte Getreide bei zu hohen Temperaturen im Backofen, weshalb die Würze nach dem Brauen nicht in Gärung kam.

Aus meiner Begeisterung für die jahrhundertealte Tradition des regionalen Bierbrauens begann ich im Mai 2014 wieder zu brauen mit gekauftem Malz in einem 150 Liter Milchtank, später vergrößert auf 300 Liter. Das Bier wurde in einfachen drucklosen Tanks im Gewölbekeller vergoren.

2017 richtete ich dann auf unserem ehemaligen Bauernhof von 1830 eine professionelle Brauerei ein und braue in einem 750 Liter 3-Geräte-Sudhaus mit einem offenem Gärbehälter und 5 geschlossenen Lagertanks. Das Bier fülle ich in Fässer und Flaschen ab.

Im Herbst jeden Jahres liefern wir weiterhin unseren Apfelsaft von ungespritzten Streuobstwiesen der Sächsischen Schweiz im Großraum Dresden bis vor die Haustür.

Bier in Lohmen hat Tradition

Die Brauerei im Kammergut, 01847 Lohmen Schloss 1
  • 1581, erste Erwähnung der Brauerei im ehemaligen Schafstall des Gutshofflügels (heute ASB Haus)
  • 1764 werden Brauhaus und Malzdarre neu gebaut
  • 1804 stürzt ein Teil des Malzhauses zum Schwarzen Berg hin ein und wird bis 1805 neu aufgebaut
  • 1840 Einbau einer englischen Malzdarre
  • um 1850 war die Brauerei noch von Bedeutung
  • ab 1880 wird die Brauerei wahrscheinlich vom Kammergut verpachtet
  • 1893 – C.A. Uhlemann, 1896 – Witwe Uhlemann, 1908 – Oswin Mauksch, 1920 – Ewald Seidel
  • 1925 Schließung der Brauerei
Die Brauerei Hoyer, 01847 Lohmen, Basteistr. 94
  • 1872 – Gründung der Brauerei u. Mälzerei durch Herrn Büttner
  • 1888 – übernimmt Otto Hoyer die Brauerei und Mälzerei
  • 1895 – werden 4600 hl vorwiegend obergäriges Bier gebraut
  • 1914 – muss die Mälzerei wegen des ersten Weltkrieges eingestellt werden. Die Mälzerei ist ein bis zum Dachboden reichender Anbau an der Hofseite des Wohnhauses
  • 1925 – kommt der erste LKW zum Einsatz
  • 1939 – wird die Brauerei wegen des zweiten Weltkrieges geschlossen
  • 1947 – werden 1200 hl Getränke hergestellt. Gebraut wird etwas Pilsener und Helles Bier aber hauptsächlich Malzbier und Doppelcaramel, dazu noch Fassbrause und Selters. Das Eis zur Kühlung wird bis in die 1950er Jahre auf dem Försterteich gesägt, danach gibt es eine Kältemaschine
  • 1960 – wird mit der Bierhandlung u. Mineralwasserfabrik Großpietzsch in Heidenau die PGH „Basteiquell“ gegründet
  • 1971 – mit 7000 hl ist die Leistungsgrenze vorerst erreicht
    durch Modernisierung und Rationalisierung werden die Voraussetzungen für zukünftig 15.000 hl/Jahr geschaffen
  • 1972 – nach der 100 Jahr- Feier der Brauerei wird aus der Genossenschaft ein Volkseigener Betrieb
  • 1973 – als VEB (K) untersteht die Brauerei in Planung und Verwaltung dem Landkreis
  • danach als Betriebsteil zum VEB Margon im VEB Dresdner Brauereien, später zum VEB Getränkeversorgung
    Pirna im VE Getränkekombinat Dresden
  • im Volkseigenen Getränkekombinat Dresden ist die Brauerei als VEB „Basteiquell Lohmen“ Betriebsteil des
    VEB Feldschlösschenbrauerei Dresden und hier der Spezialist für Doppelcaramel Malzbier
  • ab 1980 wird halbfertiges Malzbier in Tankwagen angeliefert, hier fertig gemacht und abgefüllt
  • 1987 wird das Brauen in Lohmen eingestellt, dann nur noch Vertrieb
  • 1989 Einstellung der Produktion
Die Mineral- und Limonadenfabrikation Seidel, 01847 Lohmen, Stolpener Str. 10
  • 1906 (1908) – gründet der 1871 in Lauterbach geborene Ewald Seidel, nach Brauerlehre und Wanderjahren, hier einen Biergroßhandel und arbeitet wahrscheinlich auch als Braumeister im Kammergut.
  • 1920 – pachtet er die inzwischen veraltete Brauerei des Kammergutes. Er ist bis zur Schließung um 1925 letzter Brauer und Pächter. Ewald erweitert sein Gewerbe um Mineralwasserfabrikation und Getreidekaffeerösterei. Das verwendete Wasser kommt aus der Kammergut- Quelle und ergibt eine sehr gute Limonade.
  • 1929 – lässt E. Seidel sein Lastauto vom Mahlermeister Mühlstätt neu lackieren und beschriften.
  • 1938 – übergibt er seinem Sohn Walter (1908 – 1979) die Firma
  • Im 2. Weltkrieg ist das Geschäft geschlossen.
  • 1945 – öffnet Walter Seidel das Geschäft wieder, das Rösten von Kornkaffee wird später eingestellt
  • 1974 – die Limo- und Mineralwasserherstellung sowie der Bierhandel wird aus Altersgründen eingestellt

    (Quelle: Bernd Gnauck, Lohmen)